Alltag (Seite 2 von 2)

nach Hause kommen

Der Fahrdienst klingelt kurz auf dem Handy an, wenn er vor der Tür steht. Caro saust dann mit einem freudestrahlenden „Leni“ in den Flur, setzt sich plumpsend auf unsere Schuhbank und will angezogen werden. Dann renn ich mit ihr, wir beide in voller Regenmontur, es gießt aus Gießkannen, schnell zum Bus. Der Fahrer hat bereits den Rolli schon aus dem Auto geholt. Leni sitzt mit einer Riesenrotznase im Bus. Ich stelle Caro neben den Rolli. Sie strahlt den Fahrer an und sagt „Hallo“. Wir haben einen sehr netten Fahrer. Er unterhält Caro während ich Leni aus dem Bus hole und in den Rolli setze. Ich nehme Caro an die eine Hand, mit der anderen schiebe ich Leni bis zur abgesenkten Bordsteinkante ein paar Meter weiter vom Bus entfernt. Wir überqueren die Straße, danach eine riesige Stufe zu unserem Gehweg. Ich helfe erst Caro beim hochklettern, dann hieve ich den Rolli rückwärts die Stufe hoch. Leni schreit. Sie mag das Umdrehen des Rollis nicht, sie mag die Stufe nicht.

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Leni, die Brillenliebhaberin

Leni liebt Brillen. Nur nicht ihre eigene. Und schon gar nicht geht es um das Tragen der Brillen.
Besucher mit Brillen werden schon mit einem kurzen Hinweis an der Tür auf Lenis Brillenliebhaberei hingewiesen. „Bitte absetzen!“
Auch ich, die jeden Tag mit ihrer Liebhaberei konfrontiert bin, lerne dazu. Eigentlich trage ich Kontaktlinsen, was nunmal die beste Möglichkeit ist dem Brillenwahn meiner Tochter entgegenzuwirken. Morgens bin ich aber noch recht faul und mache Leni für die Kita auch mit Brille auf meiner Nase fertig. Letzten Monat hat sie es dann geschafft. Mit einem riesen Gelächter schnappte sie sich meine Brille, knickte blöderweise den Bügel so um, dass er abbrach und die Brille sauste mit Lichtgeschwindigkeit an die Tür. RUMS! Leni lachte immer noch herzlich. Ich war kurz blind, bis ich meine Kontaktlinsen in den Augen hatte. Die Patschhände fühlte ich dann wieder in meinem Gesicht und vor allem an/in meinen Augen, bis Leni klar war, dass da auf meiner Nase nun doch keine Brille mehr ist. „Na macht nix, dann kneif ich eben in Mamas Nase.“
Ein Optikerladen wäre für Leni ein Schlaraffenland. Brillen ohne Ende. Das Brillenregal wäre in null Komma nix ausgeräumt und Leni der glücklichste Mensch auf Erden. Wenn Leni bei ihrer Omi zu Besuch war, ist immer auch ein Optikerbesuch für Omi fällig. Das ist mittlerweile quasi standard.

Wer uns also ein Besuch abstattet und Brillenträger ist, sollte ganz klar damit rechnen, dass er einen Optiker aufsuchen muss, eventuell halb blind von dannen zieht bis die Brille wieder sitzt. Am besten ist aber eben einfach schon ohne Brille zu kommen oder besser eine Zweite mitzubringen. Also wir freuen uns auf euren Besuch und Leni freut sich ganz besonders auf eure Brillen.

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