Der Fahrdienst klingelt kurz auf dem Handy an, wenn er vor der Tür steht. Caro saust dann mit einem freudestrahlenden „Leni“ in den Flur, setzt sich plumpsend auf unsere Schuhbank und will angezogen werden. Dann renn ich mit ihr, wir beide in voller Regenmontur, es gießt aus Gießkannen, schnell zum Bus. Der Fahrer hat bereits den Rolli schon aus dem Auto geholt. Leni sitzt mit einer Riesenrotznase im Bus. Ich stelle Caro neben den Rolli. Sie strahlt den Fahrer an und sagt „Hallo“. Wir haben einen sehr netten Fahrer. Er unterhält Caro während ich Leni aus dem Bus hole und in den Rolli setze. Ich nehme Caro an die eine Hand, mit der anderen schiebe ich Leni bis zur abgesenkten Bordsteinkante ein paar Meter weiter vom Bus entfernt. Wir überqueren die Straße, danach eine riesige Stufe zu unserem Gehweg. Ich helfe erst Caro beim hochklettern, dann hieve ich den Rolli rückwärts die Stufe hoch. Leni schreit. Sie mag das Umdrehen des Rollis nicht, sie mag die Stufe nicht.

Es geht weiter schnell ins Haus. Den Rolli abgestellt, setze ich Caro auf die Treppe im Hausflur und ziehe ihr die Schuhe und ihren Regenanzug aus. Ich gehe mit ihr in die Wohnung. Leni schreit. Sie kann nicht warten, versteht nicht warum sie nicht aus ihrem Rolli genommen wird. Ich werfe noch schnell meinen Mantel, meine Schuhe ab: alles schnell, schnell, schnell. Dann will ich Leni holen. Caro kommt hintergerannt, klammert sich an mein Bein. Leni schreit immer noch. Ich versuche Caro zu überreden schon mal spielen zu gehen. Sie will nicht, klammert immer noch. Ich nehme Leni aus ihrem Rolli, trage sie bis zu ihrem Pflegebett um sie auszuziehen. Lenis Beine hampeln unkontrolliert, treffen Caro leicht am Kopf. Jetzt schreien beide. Ich zieh Leni schnell die Schuhe und ihren Anzug aus und nehme erst einmal Caro wieder auf den Arm. Wenn sie sich beruhigt hat, wird sich vielleicht auch Leni beruhigen. Es dauert zu lange. Caro hört einfach nicht auf, sobald ich sie wieder absetzen möchte schreit sie los. Ich überlasse Caro ihrem Gebrüll, wickel schnell Leni und setze sie in ihren Therapiestuhl. Alles schnell, schnell, schnell. Dann hole ich Caro auf meinen Schoß. Die Situation beruhigt sich etwas.

Beide schmatzen Käsebrot und gönnen einander nichts.

Der nächste Tag. Das Telefon klingelt. Caro rennt freudestrahlend in den Flur. „Leni“!